Soldatenglück und Gottes Segen
Über das Leben im Einsatz
DOKU | FILM | KINO
Deutschland 2002
92 Min (D)
Regie: Ulrike Franke, Michael Loeken
„Soldatenglück und Gottes Segen” wünschte der kommandierende Generalleutnant den deutschen Soldaten, die im Januar 2002 zu ihrem Einsatz im Rahmen der internationalen Schutztruppe ISAF nach Afghanistan verabschiedet wurden. Die Soldaten erwartete in Kabul ein ähnlicher Auftrag, wie ihn schon ihre Kameraden im Kosovo hatten: das für die Bundeswehr neue Unternehmen Auslandseinsatz.
Im Mittelpunkt des Films steht nicht die Frage, wie sich die Soldaten konkret um Frieden bemühen, sondern womit sie sich im Alltag beschäftigen – und womit sie beschäftigt werden.
AUSSCHNITT
AWARDS
FESTIVALS
2003 — Diagonale / Festival des österreichischen Films / Graz, Österreich
2003 — Filmwoche NRW
2003 — Silesia / Schlesische Filmtage / Kattowitz, Polen
2003 — 29. Internationales Filmwochenende Würzburg
2003 — 24. Filmfestival Max Ophüls Preis
2002 — DOK Leipzig / 45. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm
PRESSESTIMMEN
„Die Dokumentation liefert Eindrücke aus einer eigentümlichen militärischen Inselexistenz, wobei die Frage nach Sinn und Effizienz dieses Schutzeinsatzes nicht explizit gestellt wird – doch die blinden Flecken im Berichteten sprechen für sich.“
Daniela Pogade // Berliner Zeitung // 11.07.2002
„Krieg ist nicht mehr Abenteuer, in dem gehandelt wird. Die Soldaten sind passiv, beobachten und kontrollieren nur. Monotonie und Langeweile sind die Folge. Und obwohl nichts Spektakuläres passiert, ist man rasch gefesselt von diesem Sammelsurium eigentümlicher Begebenheiten. (…) Ein kurzer Moment der Realsatire, ebenso traurig wie unterhaltsam.“
Michael Ranze // Hamburger Abendblatt // 22.08.2002
STILLS
SYNOPSIS
Ob in Zeiten des Friedens, während eines Krieges oder bei Friedensmissionen, zum Militär gehört das traditionsreiche Geschäft der Truppenbetreuung. Dieser weniger kriegerische Teil des Soldatenalltags bleibt gewöhnlich außerhalb der Nachrichten und jenseits des öffentlichen Interesses.
Die KFOR-Einheiten im Kosovo. Ein Land von der Größe Hessens, in dem während der Dreharbeiten 43.000 Soldaten verschiedenster Herkunft, aber getrennt voneinander operierend, stationiert sind. Mehr als die Hälfte der Soldaten ist mit der Infrastruktur der Lager beschäftigt, deren Bewohner streng von der Zivilbevölkerung abgeschirmt sind. Die USA haben im Kosovo das größte Lager in der Geschichte ihrer Auslandseinsätze eingerichtet: Camp Bondsteel, eine richtige Stadt mit einem Supermarkt, der im Monat über zwei Millionen Dollar umsetzt und einer Küche, die den Chefkoch ins Schwärmen kommen lässt. Die Bundeswehr tritt bescheidener auf und scheint genau da Schwierigkeiten zu haben, wo die anderen Truppen mit größter Selbstverständlichkeit und langer Tradition für Unterhaltung und Betreuung sorgen.
Ulrike Franke und Michael Loeken haben sich bei ihrem Besuch der deutschen und internationalen KFOR-Truppen im Kosovo den Alltag angesehen und den feinen Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit dieser Einsätze aufgespürt. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Frage, wie sich die Soldaten um Frieden bemühen, sondern womit sie sich beschäftigen und beschäftigt werden. Der Film zeigt, dass die Deutschen – im Vergleich zum routinierten Auftreten der Soldaten anderer Nationen, die seit Jahrzehnten im Einsatz sind – noch nach einer eigenen Linie suchen. Und er zeigt auch das wahre, private Leben vor Ort, abseits von Zensus.
CREDITS
Soldatenglück und Gottes Segen
Über das Leben im Einsatz
Deutschland 2002
92 Min (D)
Soldier’s Fortune
Living on the front line
Germany 2002
54 Min (OmeU)
Drehbuch: Ulrike Franke, Michael Loeken
Kamera: Jörg Adams
Ton: Csaba Kulcsar, Maarten van de Voort
Schnitt: Niko Remus
Redaktion: Werner Dütsch, Sabine Rollberg
Co-Produktion: WDR/arte
Förderung: MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Kulturelle Filmförderung NW, Kuratorium junger deutscher Film, Hessische Filmförderung