Die Reise zu den Walen
…und andere Kinderträume

DOKU | FILM

Deutschland 2002
75 Min (D)

Regie:  Ulrike Franke, Michael Loeken

Andreas ist 15. Seit er den Film Free Willy gesehen hat, interessiert er sich für nichts mehr als für Wale. Wenigstens einmal, ein einziges Mal im Leben, möchte er sie in der Natur beobachten. Die ebenfalls an Krebs erkrankten Jacqueline (13) träumt von einem Besuch beim Autorennen. Der von Kopf an gelähmte Sven (7) hat seine Wünsche seinem Leiden angepasst. Er liebt es, wenn man ihm spannende Geschichten vorliest. Der Film erzählt aus dem Leben der kranken Kinder. Er erzählt von ihren Wünschen und Nöten, ihrer großen Kraft und Tapferkeit.


AUSSCHNITT


FESTIVALS

2003 — GAGA 3 / Medienfest zum Thema Behinderung / Berlin

2003  — 1. European Film Festival Integration You and Me / Kolobrzeg, Polen


PRESSESTIMMEN

„Die Reise zu den Walen ist – alleine durch die nüchterne Beschreibung der Lebenswirklichkeit schwerkranker Kinder – ein eindringlicher Film, der sehr nachdenklich stimmen, aber auch Mut machen kann.“
Elmar Bendull
// Osnabrücker Zeitung // 9.12.02

„In geduldigen Einstellungen schaut die Kamera auf das Leid der kleinen Patienten. Auf die Not der Eltern – und ihre Hoffnung. Aber auch auf die Kraft, die die Kinder neu gewinnen: wenn sie sich nur einmal wieder über etwas freuen können.“  
Annika Fischer // WAZ // 9.12.02


STILLS


SYNOPSIS

Andreas ist 15 Jahre alt. Seine große Leidenschaft gilt Walen und besonders dem Wal Keiko aus dem Film Free Willy. Seit 3 Jahren leidet Andreas am Ewing Sarkom (Knochenkrebs). Seitdem ist sein Leben geprägt von Klinikaufenthalten, Chemotherapie, schmerzhaften Behandlungen und Rückfällen. Als Ansporn, wieder gesund zu werden, verspricht ihm seine Mutter eine Reise nach Island, um Wale zu sehen. Und vielleicht sogar den Film-Wal Keiko zu treffen. Für Andreas ist die Erfüllung seines Herzenswunsches ein Ziel, dass ihm Mut und Kraft gibt, die Therapien und Krankenhausaufenthalte zu ertragen.

Der Verein „Herzenswünsche e. V.“ in Münster hilft dabei, die Träume und Wünsche von schwerkranken Kindern zu verwirklichen. Alle Therapiepläne, Infusionen, Katheter, Operationen, Chemotherapien treten in den Hintergrund, die Stimmung wird aufgehellt und Vorfreude auf die Erfüllung gibt neuen Lebensmut.

Jacqueline ist 13 Jahre alt und strahlt viel Power und Lebenslust aus. Sie ist fasziniert von Autorennen und wünscht sich sehr einen Besuch an der Rennstrecke. Nicht zuletzt weil sie weiß, dass Autorennen auch die große Leidenschaft ihres Vaters darstellen. Die Erfüllung des Wunsches würde für sie bedeuten, ihren Vater glücklich zu machen, das ist ihr ganz besonders wichtig. Denn offensichtlich bedrückt es sie, dass sie ihren Eltern so viel Sorgen macht. Auch Jacqueline hat Krebs.

Sven (7 Jahre) hatte vor einigen Jahren einen schweren Unfall und erlitt einen Rückenmarkabriss. Seitdem ist er von Kopf an gelähmt. Er kann sich nicht bewegen, nicht sprechen, sehr schlecht sehen und seine Umwelt erschließt sich für ihn nur über das Gehör. Wenn man ihm Geschichten vorliest, dann leuchten seine Augen und blicken aufmerksam und wach umher. Eine Mitarbeiterin von dem Verein „Herzenswünsche“ kommt seit vielen Jahren regelmäßig in die Klinik, setzt sich an Svens  Bett und liest ihm Geschichten vor.

Andreas Herzenswunsch, der ihm so viel Kraft gegeben hat, ging im Sommer in Erfüllung. Mit Hilfe des Vereins „Herzenswünsche“ konnte die Reise auf die Beine gestellt werden. In einem Brief an den Verein schreibt Andreas: „Ich habe riesige Wasserfälle gesehen, vor denen ich hätte stundenlang stehen können, um einfach nur zu entspannen. Ich stand hautnah vor brodelnden Geysiren, die man sonst nur im Fernsehen sieht. Und ich habe Keiko getroffen. Das war das Beste, was ich je erlebt habe!“


CREDITS

Die Reise zu den Walen
… und andere Kinderträume
Deutschland 2002
75 Min (D)


Drehbuch: Ulrike Franke, Michael Loeken
Kamera: Jörg Adams
Ton: Maarten van de Voort, Axel Schmidt, Csaba Kulcsar
Schnitt: Marc Schubert
Redaktion: Dagmar Filoda
Co-Produktion: NDR