Foto: Karsten Enderlein / für Urbane Künste Ruhr

Truck Tracks Ruhr 

THEATER | INSTALLATION | AUSSTELLUNG
2017

Album
Rundfahrt zu sieben Tracks

The Compilation
Eine audio-visuelle Installation

Videos: Ulrike Franke, Michael Loeken

Konzept: Rimini Protokoll (Aljoscha Begrich, Helgard Haug, Stefan Kaegi und Jörg Karrenbauer)

Im Zentrum von Truck Tracks Ruhr steht ein Lastwagen, der den Blick auf das Ruhrgebiet verändert. Der LKW ist zu einem fahrbaren Zuschauerraum umgebaut und auf einer Seite mit einem riesigen Fenster ausgestattet, durch das der Blick nach draußen gerahmt wird. Wir haben das Projekt über die gesamte Zeit begleitet. In der Kohlenmischanlage der Kokerei Zollverein kommen die dabei entstandenen Filme in einer Videoinstallation zusammen. Auf sieben Leinwänden werden die Perspektiven der 49 KünstlerInnen von Truck Tracks Ruhr in einer Compilation zusammengefasst und die räumliche und zeitliche Trennung der Alben wird aufgehoben. Die BesucherInnen finden sich in einer audiovisuellen Landschaft wieder, die zu einem multiplen künstlerischen Abbild des Ruhrgebiets wird.


AUSSCHNITT


AUSSTELLUNG / AUFFÜHRUNG

2017 — ALBUM / Rundfahrt / Ruhrtriennale / Oberhausen, Recklinghausen, Duisburg, Dortmund, Mülheim, Bochum, Essen

2017 — The Compilation / audio-visuelle Installation / Kohlenmischanlage Zollverein, Essen


SYMPOSIEN

im Rahmen von

2017 — Urbane Künste Ruhr zur Rolle der Kunst in der Neudefinition von Stadt, Jahrhunderthalle Bochum


PICTS


Informationen

Nach einem Jahr Autobahnen, Fußgängerzonen und Landstraßen des Ruhrgebiets, nach einem Jahr mit Schnee, Sonne und Regen wird der Truck seine letzte Station verlassen. In seiner Blackbox sind 49 Ein­drücke abgespeichert, 49 Tracks. Nicht reproduzierbar aber wiederabspielbar – in der Compilation.

Auf einer der sieben Projektionsflächen ist jeweils eine der sieben Ruhrgebietsstädte zu sehen: Oberhausen, Recklinghausen, Duisburg, Dortmund, Mülheim an der Ruhr, Bochum und Essen: Jede Stadt ein Album, jedes Album ein Screen. Es entsteht so ein Panoptikum. Die Betrachter der Installation hören über Kopfhörer die jeweilige Tonspur eines Albums zur Stadt ihrer Wahl.

Die Installation bezieht jeden künstlerischen Audiotrack filmisch neu auf seinen Ort, entwickelt jeweils eine neue Bildsprache in Form eines eigenständigen neuen Videotracks. Ton-und Filmspur kommen in neuer Art und Weise zusammen. Der Rhythmus und Schnitt ist abgestimmt auf die Videotrackfolgen. Jeder Videotrack kündigt mit einem Zwischentitel Ort und Künstler an. Dann folgt eine ca. 1-minütige Totale des Ortes, die mit dem baulichen Truckfensterrahmen an die erlebte Situation im Truck während der Tour erinnert. Von hier ausgehend wird der Blick zu Details in der Landschaft, tiefer ins Bild gelenkt. Als verbindendes Element zwischen den sieben Screens sind alle Videotracks synchron geschaltet und enden mit einer 90-sekündigen Kamerafahrt. Für diesen Abschnitt wird außerhalb der Kopfhörer eine musikalische Komposition hörbar, die von Frank Böhle entwickelt wurde. Dann splittet sich das Bild wieder auf und die nächsten Videotracks werden sicht-und hörbar.

Die Videoinstallation führt multiple, überlagerte Wahrnehmungen, Erzählungen und Perspektiven des Ruhrgebiets einzigartig neu zusammen. Vormals getrennte Zeiten und Orte werden in einem Raum verdichtet und erlebbar gemacht. Künstlerisch-mediale Überschreibungen und Kaleidoskop artige Realitätsausschnitte sind dem Prozess des steten Wiederbeschreibens ausgesetzt und nicht stillgestellt. Die Videoinstallation macht eine sehr komplexe Landschaft erfahrbar, die großen strukturellen Umbrüchen ausgesetzt ist. Dabei liegt das Hauptaugenmerk nicht auf dem Besonderen und Spektakulären, sondern auf dem Alltäglichen, das den Hauptteil der Realität ausmacht.

Der Besucher erfährt die Installation zum einen in formal-ästhetischer Hinsicht streng im Setting der Screens und ihrer jeweiligen Videotrackfolge. Zum anderen kann er jederzeit zwischen den Screens und Videotracks wechseln und somit seinen eigenen Blick und seine eigene Wahrnehmung auf Realitäten im Ruhrgebiet wählen. Die Besucher finden sich in einer audiovisuellen Landschaft wieder, die ein subjektiv-künstlerisches Abbild des Ruhrgebiets von Rimini Protokoll und loekenfranke in Zusammenarbeit mit den 49 künstlerischen Positionen, dem Komponisten Frank Böhle sowie der Besucher selbst darstellt. Das künstlerische Experiment „Truck Tracks Ruhr“ wird zur Gesamtkomposition „Truck Tracks Ruhr- The Compilation“. Auf zwei separaten Screens wird die Arbeit „Blicke ins Ruhrgebiet“ von loekenfranke gezeigt, die Gesichter von Menschen porträtiert: Junge Wissenschaftler an ihrem Arbeitsplatz, Schüler im Museum, Tierwärter im Zoo, Chirurgen vor dem OP, Soldatinnen auf der Autobahn … Menschen, die von den Filmemachern für eine Minute aus ihrem Alltag herausgelockt wurden und in die Kamera schauen – so wie die Zuschauer aus dem


CREDITS

Truck Tracks Ruhr

THEATER | INSTALLATION | AUSSTELLUNG
2017

Album
Rundfahrt zu sieben Tracks

The Compilation
Eine audio-visuelle Installation

Konzept: Rimini Protokoll (Aljoscha Begrich, Helgard Haug, Stefan Kaegi und Jörg Karrenbauer)
Videos: Michael Loeken, Ulrike Franke
Musik: Frank Böhle 
Produktion: Urbane Künste Ruhr
In Koproduktion mit: Theater Oberhausen, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Ruhrtriennale, Schauspiel Dortmund, Ringlokschuppen Ruhr,
Schauspielhaus Bochum, PACT Zollverein
In Kooperation mit: Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, Kunsthalle Recklinghausen, Lehmbruck Museum, u.a.